Horst Tappe fotografierte vorwiegend Künstler-Persönlichkeiten und Humanwissenschaftler. Seit den 60er Jahren folgten einander vor seinem Hasselbladobjektiv Maler, Schauspieler, Schriftsteller, Musiker und Staatspräsidenten.
Die Porträts der Maler Pablo Picasso, Salvador Dali und Oskar Kokoschka zählen zu seinen grössten Erfolgen, ebenso wie diejenigen der Schauspieler Peter Ustinov, Sophia Loren und Noël Coward und der Schriftsteller Vladimir Nabokov, Ian Fleming und Harold Pinter, der Komponisten Pierre Boulez und Igor Stravinsky, des Musikers Pablo Casals, und der Staatspräsidenten Richard Nixon und Henry Kissinger.
1938 in Westfalen (Deutschland) geboren, besuchte er, nach einer Lehre in dem traditionellen Fotoatelier von Martha Hoepffner, die Experimentale Fotoschule bei Frankfurt. Nach der Fortbildung an der Fotoschule von Vevey (Schweiz) schliesst er seine Ausbildung mit der Eidgenössischen Meisterprüfung ab. Ausschlaggebend für die Charakterisierung seines fotografischen Stils war sein Zusammentreffen mit Gerturde Fehr.
Er stellte in zahlreichen Städten Europas und Amerikas aus. Seit 1965 lebte und arbeitete er in Montreux (Schweiz) und hielt sich regelmässig in London, Paris und Berlin auf. Nach und nach erstellte er eine Porträtgalerie mit internationalen Referenzen. Auf Ansuchen von Presse und Verlagen veröffentlichte er seine Porträts in den Zeitungen und Publikationen der ganzen Welt. Seit 1979 war er Ehrenmitglied der American Society of Magazine Photographers.
„Das vom Werk das im Gang ist einzigartig und unvermeidbar gezeichnete Gesicht eines Künstlers, ist der einzige, sicher der ergreifendste und oftmals unfassbare Zugang, dessen Anblick manchmal gar nicht auszuhalten ist, zu seinem anderen Gesicht, den Zügen seiner inneren Werkstatt, seiner Träume und Ängste, seiner Erinnerungen und seiner Leidenschaften.“ Philippe Thélin
Weit entfernt von der Oberflächlichkeit der Prominentenwelt, ging Horst Tappe auf den Grund seiner Sujets und auf die Suche der intimen Realität der Person. Hinter jedem seiner Porträts steht die Geschichte einer Begegnung oder einer Freundschaft.
Er entwickelte seine Fotos selbst und realisierte in seinem Labor, das er sich zuhause eingerichtet hatte, Abzüge höchster Qualität. Seine ästhetische Wahl galt von jeher schwarz-weiss Aufnahmen, die erlauben, starke Kontraste zu schaffen, die Anekdote eines Gesichts zu umgehen, aber den Blick des Porträtierten hervorzuheben.